| News
Investoren geben Bright Peak 107 Millionen Dollar
15.06.2021
Bright Peak hat bei einer Finanzierungsrunde 107 Millionen Dollar eingeworben. Die Basler Biotechfirma stellt mittels chemischer Synthese Proteine her, die es in der Natur nicht gibt. Jetzt gilt eines davon als aussichtsreicher Kandidat für die Krebsimmuntherapie.
Das in Basel und dem kalifornischen San Diego ansässige Biotechunternehmen Bright Peak Therapeutics hat bei einer Serie-B-Finanzierungsrunde 107 Millionen Dollar eingeworben. Sie wurde von RA Capital angeführt. Unter anderem beteiligte sich auch der Gründungsinvestor Versant Ventures, eine Investmentfirma für das Gesundheitswesen aus dem Silicon Valley mit einem Standort in Basel. Sie hatte im Juli vergangenen Jahres bereits 35 Millionen Dollar in Bright Peaks investiert.
Das interne Forschungs- und Entwicklungsteam von Bright Peak hat seinen Sitz in Basel. Die Forschenden um Jeffrey Bode, Professor für synthetische Chemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), und Vijaya Pattabiraman, Senior Vice-President und Technologiechef, möchte das Protein-Engineering laut einem Hintergrundbericht der ETH in ein neues Zeitalter führen. Das Team setzt natürliche Proteine, genauer Zytokine, mittels eines von Bode erfundenen Verfahrens zur Synthese von Peptiden (KAHA-Ligation) von Grund auf neu zusammen, so dass sie sich besser als therapeutische Wirkstoffe eignen. Ziel ist die Entwicklung neuer Medikamente.
„Die Investition dieses versierten Crossover-Konsortiums unterstreicht die Begeisterung für unsere Plattform und bekräftigt unser Engagement, den therapeutischen Nutzen von Zytokinen zur Behandlung von Menschen mit Krebs und Autoimmunerkrankungen zu verändern“, wird Fredrik Wiklund, Präsident und CEO von Bright Peak, in der Unternehmensmitteilung zitiert.
Diese über Jahre an der ETH aufgebaute Plattform ermöglicht es, Proteine „so oft zu verändern wie nötig: einmal, fünfmal oder auch hundert Mal“, so Bode. Nach 20 Jahren seiner Forschungsarbeit befindet sich nun das erste modifizierte Zytokin in der Massenproduktion. Über 300 chemische Schritte seien dafür nötig. „Noch nie wurde ein solch ausgeklügeltes Molekül in Massenproduktion hergestellt“, so Pattabiraman. Für dieses sei geplant, in den nächsten ein, zwei Jahren mit klinischen Studien zu starten.